BIANCA ION
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HOMO CENTURIS

[homo: lat. der Mensch; centuris: Neologie von lateinisch „centum“ „Hundert“ bzw. engl. „century“ Jahrhundert]

Zwischen 8. und 30. Juli 2020 stellt der RED CARPET SHOWROOM Volkstheater in Wien die Installation „Homo Centuris“ von Bianca Ion aus.

Die Expositur besteht aus den Teilen „Homo Concretum“, „Homo Digitalis“ und „Homo Plasticus“. Dabei wird das Spannungsfeld zwischen kollektivem technologischem Fortschritt und der Einzelperson thematisiert. Die Installation abstrahiert Entwicklungen in der gebauten Umwelt, in der Digitalisierung sowie im Konsum, und stellt damit einen Abriss unseres Zeitalters dar.

Die Installation wird wöchentlich um ein Element erweitert.

Idee / Konzept
Das Ursprungskonzept ist bereits Mitte 2018 entstanden, als sich die Künstlerin intensiv mit den Thema Obsoleszenz beschäftigte.
Obsoleszenz beschreibt in der Wirtschaft den Verschleiß von Produkten durch die begrenzte Haltbarkeit technischer Bauteile, durch technischen Fortschritt oder durch Modewandel. 

In diesem Zusammenhang stellte sich in die Zukunft blickend die Frage nach dem Status-quo des technischen Fortschritts.  Es wurden drei wesentliche Elemente identifiziert: Beton-, Kunststoff- und Informationstechnik. Diese können dem jetzigen Zeitalter der Menschheitsgeschichte unverkennbar zugeordnet werden.

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HOMO CONCRETUM

Teil 1 der Installation "Homo Centuris" zeigt ein stark abstrahiertes Sinnbild des Menschen aus Beton auf Leinen. 

Der Mensch verbringt einen Großteil seiner Lebenszeit in und um die bebaute Umwelt herum.  Überall ist Kunststein, Glas und Beton. Unseren Lebensraum teilen wir ungern mit anderen Spezies (außer am Teller, natürlich). 

Diese äußeren Umstände einerseits, und die innere "Verhärtung" andererseits, soll durch die Installation "Homo Concretum" dargestellt und sichtbar gemacht werden. 

Die Installation besteht aus drei Leinwänden mit Beton (engl: concrete) , die in ihrem Faltenwurf an Mann, Frau und Neutrum erinnern. 

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HOMO DIGITALIS

Teil 2 der Installation erweitert das Zeitalter des Betons um die Informationstechnik - d.h. der Digitalisierung. 

Digitalisierung ist ein "Phänomen", dass uns tagtäglich begleitet und doch nur in ihrer Auswirkung erkennbar ist. Sie hat keine unmittelbare physische Form. Um die Digitalisierung der menschlich-analogen Form anzunähern, versucht die Installation "Homo Digitalis" den codierten Informationsaustausch auf eine physische Ebene zurückzubringen. Das Wort "homo" (lat.: der Mensch) aus dem gebräuchlichen lateinischen Alphabet wird im ersten Schritt in einen ASCII Code übersetzt. Dieser ist ein gängiger Code in der Informatik. 

Im zweiten Schritt wird der ASCII Code in Morse-Code übersetzt und  mittels Kupferblech auf einen Metalluntergrund geschrieben. 
Morse-Code wurde in der Telegraphie lange Zeit verwendet bevor er durch neue Verfahren ersetzt wurde. Als ein Code, der dem analogen Dasein des Menschen am Nächsten scheint, stellt die Übersetzung von ASCII in Morse einerseits eine Rückbesinnung und andererseits, aus heutiger Sicht, eine Brücke zwischen Mensch und Maschine dar. 

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HOMO PLASTIKUS

Teil 3 der Installation behandelt das allgegenwärtige Thema des Konsums und der damit einhergehenden Vermüllung. 

"Ich kam, ich sah, und kaufte." - scheint das Mantra unserer Zeit zu sein.  Die Installation "Homo Plastikus" zeigt einen Sack Kunststoffverpackungen auf einem schwarzen Sockel. Die Figur ähnelt einem Müllsack, der Sockel einem Statuenpodest.

Inspiriert durch antike Büsten erinnert die Installation an den  (Glücks-)Moment des Kaufes. Für immer bleibt die Verpackung zurück. Für immer bleibt das Plastik, das nicht durch Mikroorganismen zersetzt oder vollständig abgebaut werden kann, sondern vielmehr zerfällt bis es als Mikroplastikpartikel für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar ist.

Seit 1950 wurden 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff erzeugt, von dem gerade einmal etwa 600 Millionen Tonnen recycelt wurden. Es ist also davon auszugehen, dass fast jedes Stück Plastik, das wir je in Händen gehalten haben, irgendwo noch unter uns weilt. 

Die weltweite Vermüllung bis hin zur Wiederaufnahme von Mikroplastikpartikeln in den menschlichen Kreislauf sieht die Künstlerin als ein Phänomen unserer Zeit. So wird der Mensch fast buchstäblich zum "Homo Plastikus".

  Contact
​  bianca.ion@gmx.at

  © Bianca Ion, 2021
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